3. März 2015: Grünen-Stammtisch in der Galerie Langenohl. Zu Gast ist Dirk Gerlach, Experte für thermische müllentsorgung. Er plädiert für dezentrale Lösungen ohne Trennung, da Müll dann am kostengünstigsten entsorgt werden kann. Foto: Rüdiger Kahlke

Müll sortieren war gestern.

Meinerzhagen, 03.03.2015.

3. März 2015: Grünen-Stammtisch in der Galerie Langenohl. Zu Gast ist Dirk Gerlach, Experte für thermische müllentsorgung. Er plädiert für dezentrale Lösungen ohne Trennung, da Müll dann am kostengünstigsten entsorgt werden kann. Foto: Rüdiger Kahlke

Foto: Rüdiger Kahlke

Wie Entsorgung morgen aussehen könnte, schilderte Dirk Gerlach, Geschäftsführer von DGEngineering aus Gummersbach beim Stammtisch der Grünen in Meinerzhagen.Angesichts der steigender Müllgebühren, nicht zuletzt bedingt durch die Müllverbrennungsanlage (MVA) in Iserlohn, machen sich die Grünen im Volmetal Gedanken über Alternativen. Gerlach erläuterte neue Entsorgungskonzepte, die, wie in Kaiserslautern, schon erfolgreich praktiziert werden. Dabei werde Müll nicht mehr getrennt gesammelt. Der Siedlungsabfall, wie er offiziell heißt, kommt in eine Sortieranlage. Wertstoffe wie Metalle oder Kunststoffe werden aussortiert, nach Sorten getrennt. Der Rest wird gepresst, um den Feuchtigskeitsanteil zu verringern und damit den Brennwert zu erhöhen. Klar ist für Gerlach: „Verbrennung rechnet sich nicht mehr.“ Sie sei nur ein Ergebnis politischen Wollens, etwa, um „bestehende Anlagen zu nutzen.“

„Bessere Erlöse – weniger Müllgebüren“

Durch den Absatz/Weiterverkauf oder die Verwendung der Wertstoffe einerseits und die bessere Energiebilanz des Restmülls können Erlöse gesteigert werden. Die Müllverbrennung werde effizienter, wenn der Feuchtegrad niedriger ist. Strom- und Wärmeproduktion werden rentabler. Gerlach erläuterte sein Konzept anhang von Fotos bestehender Anlagen und zeigte den Materialfluss anhand von Schaubildern bei dem von ihm vorgestellten Thermolyse-Verfahren. In Kombination mit neuen Sortiertechniken, die inzwischen ausgereift seien, ermöglichen sich „neue Verwertungsmöglichkeiten“, so Gerlach.

Dezentrale Verfahren möglich

Durch den Verzicht auf verschiedene Mülltonnen ergibt sich nach Ausführung des Experten auch eine Entlastung bei den Logistikosten (Mülltransport) und eine Verbesserung der CO2-Bilanz. Als Vorteil des Verfahrens sieht der Fachmann an, dass das System sowohl dezentral eingesetzt werden kann als auch regional, um geschlossene Recyclingkreisläufe einzurichten.

Suche nach Alternativen zur MVA

Die Grünen wollen Alternativen in die Diskussion einbringen, um sich Optinen offen zu halten, wenn die Verträge für die MVA in Iserlohn ab 2021 auslaufen. „Wir müssen wissen, welche Möglichkeiten es gibt, um rechtzeitig Weichen für die künftige Müllentsorgung stellen zu können“, waren sich die Grünen aus Meinerzhagen und Halver einig. Weitere Fragen, so Martin Halbrügge aus Halver, sollen zunächst mit der Grünen-Fraktion im Kreis geklärt werden. Zudem soll das Gespräch mit dem privaten Entsorger gesucht werden.



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